Der fotografische Nachlass des vor inzwischen acht Jahren verstorbenen Bottropers Karl-Heinz Becker ist nun dem Stadtarchiv übergeben worden. Auf Vermittlung des stellvertretenden VHS-Leiters Uwe Dorow kam der Kontakt zu seiner Witwe Anneliese Becker zustande, die sich freut, dass diese einmaligen Zeugnisse der Bottroper Geschichte auf diese Weite erhalten und bewahrt werden können. Mehr als 3.000 Fotos umfasst die Sammlung, die nun im Stadtarchiv gesichtet und ausgewertet wird.
Karl-Heinz Becker war seit 1960 Dozent der VHS gewesen und hatte sich Jahrzehnte lang vor allem in der Weiterbildung von Senioren engagiert. In fast jedem Altenheim in Bottrop hielt er
Diavorträge über die Bottroper Stadtgeschichte und über seine zahlreichen Reisen, die ihn durch ganz Europa geführt hatten. Für sein soziales Engagement für Senioren wurde er postum mit der
Stadtplakette geehrt.
Karl-Heinz Becker, der auch viele Jahre lang Sachkundiger Bürger im Kulturausschusses war, dokumentierte mit seiner Kamera den Wandel der Stadt Bottrop seit den fünfziger Jahren. Damals zählte er
zu den Mitgliedern des Bottroper Jugendclubs, der sich, kurz nach Kriegsende gegründet, in britischer Tradition an demokratischen Vorbildern orientierte. Zu dieser Zeit zeigte Bottrop noch ein
völlig anderes Gesicht, so reichten die Ackerflächen bis in die Stadtmitte hinein. Fotografisch festgehalten wurden von Karl-Heinz Becker große und kleine Ereignisse.
Das Seifenkistenrennen auf der Bogenstraße in den fünfziger Jahren wurde ebenso im Bild festgehalten wie der Bau der Stadtsparkasse oder die letzte Straßenbahn, die 1967 durch Bottrop fuhr oder
der Abriss des alten Bottroper Hauptbahnhofs.
Kommentar schreiben