Girls´ Day ist Zukunftstag auch für Jungen

Es ist wieder 'Girls´ Day' und zwar in diesem Jahr am Donnerstag, 14. April. Neu ist aber das dieser Tag jetzt auch ein 'Boys´ Day' ist.

An diesem Aktionstag laden in ganz Deutschland Einrichtungen, Organisationen, Schulen, und Unternehmen Schülerinnen ab der 5. Klasse ein, damit die Mädchen zukunftsträchtige Bereiche des Berufslebens kennen lernen. Eingeladen in diesem Jahr sind aber erstmalig auch alle Jungen. Auch sie können sich informieren über Ausbildungsberufe oder den Start in die Selbständigkeit. Auch viele Angebote zu den Themen Lebensplanung und soziale Kompetenzen werden angeboten.

Ein Arbeitskreis des Jugendamtes und der Gleichstellungsstelle "Girls´Day und Boys´Day Bottrop" hat die diesjährige Veranstaltung organisiert. In zahlreichen Bottroper Unternehmen, der Stadtverwaltung, in städtischen Betrieben, der Hochschule Ruhr West , bei Verbänden, Institutionen und in kirchlichen Einrichtungen können die Schülerinnen und Schüler Eindrücke gewinnen und einen interessanten Tag erleben. So haben beispielsweise Mädchen die Möglichkeit, in einem Asphaltlabor mitzuarbeiten, an einer Baustellenbesichtigung teilzunehmen oder zu sägen, zu bohren oder zu feilen. Unterdessen sollen sich Jungen zum Beispiel als Erzieher mit Kindern beschäftigen oder Eindrücke als Pfleger sammeln.

Mädchen schöpfen trotz guter Schulbildung ihre Berufsmöglichkeiten nicht voll aus, so die Gleichstellungsstelle de Stadt Bottrop. Mehr als die Hälfte der weiblichen Auszubildenden entscheidet sich für einen von zehn mädchentypischen Ausbildungsberufen im dualen System - nur wenige wählen einen naturwissenschaftlich-technischen Beruf. In Studiengängen wie den Ingenieurwissenschaften oder der Informatik sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. In den technischen und techniknahen Bereichen der Arbeitswelt fehlt jedoch aufgrund der demografischen Entwicklung zunehmend der qualifizierte Nachwuchs. Auch damit die Anzahl der Frauen in Führungspositionen und als Unternehmerinnen weiter steigt, ist es wichtig, dass junge Mädchen ihr Berufswahlspektrum erweitern.

Unterdessen haben auch Jungen vielfältige Interessen und Kompetenzen. Ihre Berufswahl und Lebensplanung findet dennoch häufig nur innerhalb eines tradierten Spektrums statt. Mehr als die Hälfte der männlichen Auszubildenden entscheidet sich für einen von zwanzig jungentypischen Ausbildungsberufen im dualen System. Nur wenige wählen einen sozialen erzieherischen oder pflegerischen Beruf. Gerade in diesen Bereichen sind Männer deutlich unterrepräsentiert. Gleichzeitig sind in diesen Berufsfeldern aber mehr männliche Fachkräfte und Bezugspersonen in hohem Maße gesellschaftlich erwünscht, und aufgrund der demografischen Entwicklung herrscht dort deutlicher Bedarf an Nachwuchskräften.

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