„StadtteilLeben“ – Fachmesse zur integrierten Stadtteilentwicklung mit Bottroper Beteiligung

Drei Viertel der europäischen Bevölkerung leben in Städten. Hier vollziehen sich viele strukturelle und gesellschaftliche Veränderungen, die nicht immer positiv sind. Bei erheblichen wirtschaftlichen Brüchen verändern sich auch die sozialen Strukturen – nicht in den gesamten Städten, manchmal nur in einigen Stadtteilen oder Quartieren. Diese können dann in die Kategorie "benachteiligt" rutschen. Förderprogramme wie „Soziale Stadt NRW“ oder Strategien wie die „EU-2020-Agenda“ liefern strategische Antworten auf die strukturellen Herausforderungen. Sie sollen helfen, dass benachteiligte Stadtteile ihre städtischen Funktionen erfüllen können. Doch wie sieht die konkrete Umsetzung solcher Konzepte vor Ort aus? Dies ist Thema einer internationalen Fachkonferenz und einer Fachmesse am 12. und 13. Mai 2011 im Landschaftspark Duisburg-Nord.

Die Stadt Bottrop nutzt seit 1994 die Möglichkeiten des Programms „Soziale Stadt NRW“ bzw. des Vorläuferprogramms für die Entwicklung einzelner Stadtteile. Zunächst war das in Boy und Welheim der Fall und seit 2002 in Lehmkuhle, Ebel und Welheimer Mark.

Noch rund 40 weitere Stadtteile beteiligen sich an der Messe am 13. Mai. Sie veranschaulichen in Infoständen, Diskussionsforen und Bühnenbeiträgen, welche Lösungen vor Ort für die aus strukturellen und wirtschaftlichen Brüchen entstehenden Probleme gefunden werden. Die Veranstaltung ist eine Plattform für Austausch und Dialog. Die Teilnehmer sollen mit- und voneinander lernen – und das nicht nur in der Theorie. "StadtteilLeben" möchte das Förderprogramm "Soziale Stadt NRW" erlebbar machen. Viele Themen der alltäglichen Arbeit in den Stadtteilen werden angespochen. Es wird auch um die Frage gehen, wie es weitergeht, wenn das zeitlich befristete Förderprogramm ausläuft.

Am Messestand des Bottroper Programmgebietes wird die Kulturwerkstatt beispielhafte Beteiligungsprojekte mit den Menschen in Lehmkuhle, Ebel und Welheimer Mark präsentieren. Es sind gerade die vielfältigen kulturellen Aktivitäten mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die das Selbstwertgefühl stärken und die Wahrnehmung von außen verändern. Sie sind bleibende sichtbare Zeugnisse für die Lebendigkeit der Stadtteile. Die Stadt Bottrop möchte mit ihrem Messestand ein Zeichen setzen für die Notwendigkeit kultureller Projekte im Rahmen der integrierten Stadterneuerung.
  
Veranstaltet wird "StadtteilLeben" vom Städtenetz „Soziale Stadt NRW“, der Stadt Duisburg mit der EG DU Entwicklungsgesellschaft Duisburg mbH und dem URBACT II RegGov-Netzwerk. Die Schirmherrschaft hat die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft übernommen. Erwartet werden über 1.200 Teilnehmer aus NRW und Europa.

Das Städtenetz Soziale Stadt NRW

Im Städtenetz „Soziale Stadt NRW“ sind derzeit 36 Kommunen aus Nordrhein-Westfalen vertreten. Das Städtenetz leistet einen interdisziplinären Wissens- und Informationsaustausch, gibt Impulse für die Projektarbeit und die Projektförderung vor Ort. Es bietet einen direkten Kontakt zwischen all denen, die an ähnlichen Fragestellungen arbeiten: Stadtteilkoordinatoren, kommunale Verwaltungen und ihre Kooperationspartner in den Stadtteilen sowie renommierte Institutionen aus den Bereichen Wissenschaft und Beratung. Auf vielfältige Weise finden Zusammenarbeit und Austausch statt, beispielsweise über regelmäßige Treffen und Sitzungen, Publikationen, Workshops, Tagungen, Studienfahrten und eine Intranetplattform.