„Ach was, immer noch nicht besser“, keucht Conny und hält bedeutungsschwanger direkt mal alle Arme und Hände trostspendend und mildernd an das krumme Kreuz. Niemand im Sportpark leidet in dieser Sekunde mehr als unser Conny. Außer den Leuten, die das unwürdige Spektakel ansehen müssen natürlich. Versucht hier jemand das Training zu schwänzen? Das kannst Du mit ´nem Anderen machen, aber nicht mit „Der Wentzel“. Trainingsfrei ist woanders. Und wenn schon das Fleisch so schwächelt, dann bekommt man wenigstens was für den Kopp. Also rein. Drin rein. Wissen, meine ich. Jetzt haben wir es aber auch…
Trainings-Weltmeister sind nicht zugleich auch automatisch Meister oder Könner in ihrem Sport. Das ist ein Fakt. Denn es besteht ein großer Unterscheid zwischen Bewegung – und gezieltem Training. Wer nur zum Alibi die Hüften kreisen, in die Eisen greifen oder sich halbherzig auf den Crosstrainer schwingen will, der wird niemals Erfolge erzielen und ist im Sportpark Stadtwald falsch. Denn jeder kann erfolgreich trainieren, es gibt nur gewisse Dinge zu beachten. Wie man sein Training optimiert, ohne sein komplettes Leben umzuwerfen, darüber referiert an diesem Tag Cheftrainer Stefan Wentzel, dem rund 30 Teilnehmer, darunter Conny, an den Lippen hängen und die Worte aufsaugen. Denn wenn Leute wissen, wie man ein erfolgreiches und individuelles Training abspult, dann die bestens ausgebildeten Fachmänner und Fachfrauen des Sportparks Stadtwald. Hier vertraut man dem einzigen seriösen Weg von wissenschaftlichen Erkenntnissen. Hand-Auflegen, Habelle-Habelle und Wunderpillen gibt’s woanders.
„Wenn es nur um die Bewegung und dem Stemmen von Gewichten ginge, warum ist ein Maurer dann kein Sprinter und Bodybuilder in einer Person“, fragt „Der Wentzel“ direkt zu Beginn in die Runde? Es leuchtet sofort ein. Beim Training, da müssen viele Faktoren passen. Das Rüstzeug bekommt man hier, wo in regelmäßigen Abständen Vorträge für die Sportler gehalten werden. Denn nur, wer dies auch an die Hand bekommt (neben Trainingsplänen und geschultem Personal) wird auch Erfolg haben. Der Rest ist für die Tonne. Der Rest bringt außer Schmerzen und kaputten Knochen rein gar nichts. Und bei allem bleibt das Wichtigste: Die eigene Motivation, etwas an sich verändern zu wollen und den Schritt in eine gesunde Zukunft zu unternehmen. Auch Conny optimiert nach diesem richtungsweisenden Vortrag ihr Training und erweitert ihr Hintergrundwissen. Schön zu sehen, wie sich tote Augen mit Leben füllen. Hat was von einer Geburt. Und man könnte fast den Anschein gewinnen, das doofe Kreuz tut Conny schon gar nicht mehr ganz so dolle weh…vielleicht…
