Gefahrgutunfall und drohende Deichüberspülung an der Emscher als Übungsszenario

Den Umgang mit einer möglichen Krisensituation haben in dieser Woche knapp 50 Personen aus der Stadtverwaltung, externe Beteiligte von der Polizei, Bundeswehr und Versorgungsunternehmen sowie vier Beobachter des Feuerwehrinstituts aus Münster durch Gastdozenten geübt.

Erster Beigeordneter Paul Ketzer (Bildmitte) mit Mitgliedern des Krisenstabes. Foto: Stadt Bottrop
Erster Beigeordneter Paul Ketzer (Bildmitte) mit Mitgliedern des Krisenstabes. Foto: Stadt Bottrop

Nach mehrmonatiger Vorbereitung ab März und eintägiger Einweisung war am Mittwoch, 21. September bei der eigentlichen Übung die vorgegebene Lage: An einem Tag, wo Sommerunwetter zu erwarten sind, kommt es durch einen Tagesbruch im Bereich Essener Straße zu einer Massenkarambolage auf der A 42. Im Unfallgeschehen stürzt ein Gefahrenguttransporter um und 5.000 Liter Benzin laufen aus – auch in die Kanalisation. Im Laufe des Tages verschärft sich die Situation, weil durch erhebliche Niederschläge der Emscher-Deich überspült zu werden droht. Die eigentlich am Nachmittag vorgesehene Eröffnung der Hochschule Ruhr West ist inzwischen abgesagt, wie wohl die Ministerpräsidentin Hannelore Kraft doch nach Bottrop kommen will, um den Unglücksort zu besichtigen … .

Der Krisenstab bei der praktischen Arbeit. Hier Lagebesprechung zur Festlegung der notwendigen Abwehrmaßnahmen. Foto: Stadt Bottrop
Der Krisenstab bei der praktischen Arbeit. Hier Lagebesprechung zur Festlegung der notwendigen Abwehrmaßnahmen. Foto: Stadt Bottrop

In der Auswertung der Übung heute bestätigte sich die im Grundsatz gute Aufstellung des Bottroper Krisenstabes. Bei der ersten großen Übung nach Schulungsveranstaltungen am Münsteraner Feuerwehrinstitut zeigte sich in vielen praktischen Punkten aber noch Abstimmungs- und Handlungsbedarf. „Eine Übung ist auch dazu da, Knackpunkte aufzuzeigen und nicht vollkommen reibungslos abzulaufen“, betonte Krisenstabsleiter Paul Ketzer, Erster Beigeordneter bei der Stadtverwaltung. Der Verbesserungsbedarf bei einigen Punkten sei erkannt und werde nun aufgearbeitet mit Blick auf eine nächste Übung und hoffentlich nicht den Ernstfall. Wichtig sei insbesondere das übende Zusammenwirken mit externen Behörden gewesen, die teilweise andere Handlungsformen als man selbst habe. „Wir können insgesamt mit der Art und Weise der Zusammenarbeit sehr zufrieden sein, was uns auch die Externen im Vergleich bestätigt haben“, resümierte ein zufriedener Übungsleiter.