Sensation knapp verpasst - RWE Volleys unterliegen in einem hochdramatischen Pokalspiel mit 2:3

Zum Auftakt einer fulminanten Woche empfingen die RWE Volleys am Dienstagabend die Berlin Recycling Volleys zum DVV-Pokal Achtelfinale. Innerhalb von nur elf Tagen geht es für den Bottroper Bundesligisten gegen die drei deutschen Volleyball Topteams, die BR Volleys, Generali Haching und den VfB Friedrichshafen. Das Team von Johan Verstappen  
startete mit vier Niederlagen in die neue Spielzeit und war für das  
Pokalspiel der krasse Außenseiter. "Pokalspiele sind immer etwas  
besonderes. Warum sollten wir denn nicht eine Sensation schaffen?",  meinte Verstappen vor der Partie gegen Berlin. Die Hauptstädter wollen in dieser Saison einen Titel gewinnen und gingen als klarer Favorit aufs Parkett der Dieter-Renz-Halle.

Die RWE Volleys kamen sehr gut in die Partie. Mit Spaß, Motivation und  
einem variantenreichem Spiel ging man in Führung (8:6). Zwar versuchten die BR Volleys mit aller Macht das Spiel zu drehen, doch Bottrop wehrte sich nach Kräften. Man merkte Kampa und Co den Hunger auf die Sensation an. Besonders die Blockarbeit funktionierte hervorragend (16:14). Berlins Manager Kaweh Niroomand, der den frischgebackenen Vater Mark Lebedew auf dem Trainerposten vertrat, nahm bei 18:15 die erste Auszeit. Als Falko Steinke zum 20:16 blockte ging Kapitän Lukas Kampa ein Lächeln über die Lippen - es roch nach Satzgewinn. Den zweiten von sechs Satzbällen verwandelten die RWE Volleys zum 25:19.

Nach einer erneut frühen Führung der Bottroper (4:1) brachte Paul Carroll seine Berliner mit einer Angabenserie zurück ins Spiel (4:6). Doch Lukas Kampa sorgte mit drei Aufschlagpunkten in Folge wieder für Ausgeglichenheit. Die RWE Volleys spielten weiter befreit auf und erarbeiteten sich einen kleinen Vorsprung (13:10). Durch ein Ass von John Klanac und ein Block von Ivan Kolev bauten die Bottroper die Führung auf fünf Punkte aus. Es klappte alles bei der Verstappen-Sechs - sieben Satzbälle, den zweiten nutze man zum 25:18 und zur 2:0-Führung.


Die Hauptstädter kamen dann wesentlich präsenter aus der 10-Minuten-Pause. Zur ersten technischen Auszeit führten die Gäste klar mit 2:8. Die RWE Volleys steckten nicht auf und konnten den Rückstand verkürzen (7:9). Doch die BR Volleys behielten einen kühlen Kopf und verteidigten ihre Führung (12:16). In der Schlussphase baute man den Vorsprung noch aus und verkürzte durch ein 17:25 auf 2:1.

Auch im vierte Satz begann Berlin besser. Die Gäste gingen schnell klar in Führung (3:7). Im weiteren Verlauf gelang es Bottrop nochmal ran zu kommen (11:13). Beim 14:14 war der Spielstand erstmals ausgeglichen. Der Favorit aus der Bundeshauptstadt blieb aber tonangebend und konnte sich wieder einen Vorsprung erspielen (15:19). Obwohl die Bottroper sich noch einmal zurück kämpfen konnten (21:21) entschieden die Berliner den Satz letztlich knapp mit 23:25 für sich. Der Tie-Break musste also die Entscheidung bringen.


Den wesentlich besseren Start in den entscheidende fünften Satz erwischten die BR Volleys. Die RWE Volleys fanden keinen Zugang und lagen gleich mit 0:6 hinten. Zum Seitenwechsel führte Berlin sogar mit 1:8. Bei den Bottropern klappte nichts mehr. Letztlich ging der Satz klar mit 5:15 an die Gäste.


Bereits am kommenden Sonntag steigt das nächste Heimspiel der RWE Volleys. Der Tabellenführer Generali Haching ist zum 5.Spieltag der Volleyball Bundesliga zu Gast in der Bottroper Dieter-Renz-Halle. Die Partie beginnt am Sonntag um 16 Uhr.


Es spielten: van Jaarsveld, Bevers, Klanac (D.Kampa), Kampa, Steinke,  
Böttcher (Bell, Verschuren), Kolev

Ergebnis: RWE Volleys Bottrop - Berlin Recycling Volleys 2:3 (25:19;  
25:18; 17:25; 23:25; 5:15)

Text: Felix Hülskemper, RWE Volleys Bottrop

Fotos: Tom Schulte