"Ist das Kunst – oder kann das weg?" Unter diesem Arbeitsmotto stand eine Kooperation der Bottroper Entsorgungsbetriebe (BEST) mit der Kulturwerkstatt Bottrop. Eine Ausstellung dokumentiert die Entstehung des diesjährigen BEST-Abfall-Kalenders, der mit Hilfe von Jugendlichen der Kulturwerkstatt Bottrop realisiert wurde. Im Frühjahr 2011 kam die Anfrage von der BEST, ob die Kulturwerkstatt Interesse an der Gestaltung des Abfallkalenders habe. Hieraus ergab sich eine intensive halbjährige Zusammenarbeit. Neun Jugendliche haben mit dem Team der Kulturwerkstatt dabei die Arbeit einer Werbeagentur übernommen. Jedes einzelne Motiv war ein eigenes Gestaltungsprojekt.
Ausgangspunkt der Überlegungen war das Motto "Ist das Kunst – oder kann das weg?" Vor diesem Hintergrund wurde mit dem Verständnis von moderner Kunst genauso gespielt wie mit der Wertigkeit der
Rohstoffe, die in der Entsorgung landen. Müll und Kunst gehen so eine ironische Verbindung ein.
In den zwölf Monats-Kalenderblättern wurde jeweils ein Wertstoff (Papier, Holz, Bauschutt, Elektroschrott usw.) zusammen mit Mitarbeitern der BEST als Fotomodelle inszeniert. Teilweise ging eine
aufwändige Vorbereitung den einzelnen Motiven voraus. So kaschierten Jugendliche ein komplettes Zimmer mit Zeitungspapier, bauten einen Roboter aus Elektrogeräten, präparierten ein Objekt aus
Altkleidern, stapelten Flaschen meterhoch oder ließen den Flügel im Kammerkonzertsaal in orangen Plastiksäcken ertrinken.
So entstanden Motive wie das mit Dr. Müller-Lüdenscheid und Dr. Klöbner als Hommage an Loriot, die Arbeit des Sysiphos, das Klavierkonzert in Orange-Dur, die Anbetung der Skulptur oder das
Open-Air-Orchester aus Blech.
Die Ausstellung, die am Dienstag, dem 29. November, um 16 Uhr im Kulturzentrum August Everding (die junge galerie, 1. Etage, Eingang Blumenstraße 12-14) eröffnet wird, zeigt nun die
Entwicklungsschritte zum fertigen Bild. Interessierte sind zur Ausstellungseröffnung herzlich eingeladen.
