"Gustav Mahler Ensemble Köln" gastiert im Kammerkonzertsaal

Das "Gustav Mahler Ensemble Köln" gastiert am Mittwoch, dem 29. Februar, im Kulturzentrum August Everding. Auf dem Programm im Kammerkonzertsaal stehen neben Johann Strauss und Gustav Mahler auch drei Wienerlieder. Das Konzert im Rahmen der Vormietereihe Kammerkonzerte beginnt um 19.30 Uhr. Karten sind in der Theaterkasse, Tel.: 70 33 08, und an der Abendkasse erhältlich.

Solistin des Abends ist die Bottroperin Elisabeth Otzisk, Sopran - dem Bottroper Publikum seit ihrem Auftritt bei der AIDA-Aufführung in der BergArena Halde Haniel in bester Erinnerung. Dirigent Thomas Brezinka schrieb die Ensemble-Fassungen für die drei Wienerlieder, die zum ersten Teil des Programms gehören. Da Gustav Mahler von sich selbst sagte: „Leider bin ich ein eingefleischter Wiener“ beginnt dieser erste Teil des Konzertes mit einer Referenz an das Wienerlied und den Wiener Walzer.

Im „Gustav Mahler Ensemble Köln“ haben sich Musiker des Gürzenich-Orchesters Köln und der freien Orchesterszene vereinigt. Das Ensemble orientiert sich am Kammerorchester des „Vereins für musikalische Privataufführungen“, der in Wien von 1918 bis 1922 existiert hat. Für dieses Kammerorchester sind bedeutende Kammerfassungen großbesetzter Orchesterwerke aus der Mahler/Schönberg-Zeit erstellt worden, die dann in den Konzerten des Vereins aufgeführt wurden. Diese Anregung hat zu vielen weiteren Kammerfassungen von Werken Mahlers und seiner Zeitgenossen geführt. Gleichzeitig ist das Interesse des Publikums an solchen Arrangements gestiegen, weil durch die Projektion in einem viel kleineren Maßstab Aspekte in Werken „philharmonischen“ Ausmaßes zutage treten, die sonst weniger auffallen: Transparenz, Nuancierung und Kontrapunkt. Indem die Klangverläufe in der reduzierten Fassung ziemlich genau nachgezeichnet werden, ersteht ein Klangbild, das sich mit dem Orchesterklang der Originale vergleichen lässt. All das ergibt nicht nur einen erfrischenden Blick auf „alte Favoriten“, sondern macht es auch möglich, diese Stücke in kleinen Konzertsälen zu spielen.

Der Dirigent, Musikwissenschaftler und Kulturmanager Thomas Brezinka studierte am Mozarteum in Salzburg und der Musikhochschule Wien. Seine bedeutendsten Lehrer waren Nikolaus Harnoncourt und Otmar Suitner. Das erste Engagement führte ihn als Korrepetitor an das Stadttheater Baden bei Wien. Er war Chefdirigent des „Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode“ und gastierte bei der Radio-Philharmonie des NDR, der Slowakischen Philharmonie Bratislava und vielen anderen Orchestern. In letzter Zeit arbeitet er besonders gerne mit Jugendorchestern.
Neben seiner dirigentischen Arbeit hat Brezinka musikwissenschaftliche Artikel und Fachbücher mit dem Schwerpunkt „Zweite Wiener Schule“ sowie ein Buch über „Orchestermanagement“ publiziert. Seine Tätigkeiten als Kulturmanager reichen von der Führung einer Musikschule bis zur geschäftlichen Organisation des „notabu.ensemble neue musik“ in Düsseldorf. Gemeinsam mit dem Akkordeonisten Andreas Trenk hat er 2011 das „Gustav Mahler Ensemble Köln“ gegründet.