Imaginäre Reise zweier Generationen

Täuschend echte Reisebilder sind in der jungen Galerie im Kulturzentrum August-Everding zu sehen. Junge und alte Menschen haben sich vor weltberühmten Sehenswürdigkeiten und spektakulären Landschaften fotografieren lassen. Der Haken: Die Reise hat niemals stattgefunden. Vielmehr ist die Ausstellung das Ergebnis des generationenübergreifenden Kunstprojekts „Die imaginäre Reise“.

Von Februar bis Juli 2011 machten sich 15 Senioren des Seniorenzentrums St. Elisabeth mit zwölf Jugendlichen aus der Geschwister-Scholl-Hauptschule in Dorsten auf eine imaginäre, fantastische Reise. Junge und alte Menschen im Alter von 15 bis 89 Jahren kamen ins Gespräch und planten gemeinsame Reisen, die real nie stattfanden. Vielmehr wurde es eine künstlerische Spurensuche nach fiktiven Erlebnissen, Bildern und Objekten.

Die „Reisenden“ versuchten sich ihr Ziel so lebhaft auszumalen, dass sie sich kleinste Details der Umgebung an diesem Reiseort vorstellen konnten. Die Kunst des Reisens besteht darin, bereit zu sein, sich immer wieder zu neu überraschen zu lassen. Dabei kommt es nicht darauf an, nur etwas zu wissen über den Ort der „Reise-Sehnsucht“, an den man fährt, sondern wie es dort sein könnte. Das erfordert immer neue Ideen zu entwickeln und sich Erlebnisse auszumalen. In diesem Projekt wurde fotografiert, gemalt und Texte für Ansichtskarten verfasst. Die Reisen führten nach Südafrika, Australien, Irland, Island und Russland.

Die imaginären Reiseerinnerungen waren bereits im NRW-Familienministerium, Düsseldorf und im Landeshaus des LWL Münster zusehen. In Bottrop macht die Ausstellung bis zum 17. Januar 2013 in der ersten Etage des Kulturzentrum August-Everding Station.