Keep on rocking in the new year...

...lautet in Anlehnung an den Neil-Young-Klassiker das Motto des kleinen Rockfestivals, das am Freitagabend (11.1.) in der Bottroper Kneipe „Cottage“ über die Bühne geht. Freunde extravaganter Live-Musik sollten sich den Auftritt der drei Bottroper Bands „Tinitussis“, „Manic Depression“ und „dive by wire“ auf keinen Fall entgehen lassen.

Irgendwo zwischen Goethe und Punksound: Manic depression (Bild: Köller)
Irgendwo zwischen Goethe und Punksound: Manic depression (Bild: Köller)

Poetry-Blues-Punk nennen „Manic Depression“ ihren Stil, bei dem sie das aus ihrer Sicht naheliegende Kunststück fertigbringen, Dichtung mit schrägem Rock und Blues zu verbinden. Dafür kreieren die drei Musiker eigene Songs, die sich mit den düsteren Abgründen des Daseins und des Alltags beschäftigen. Das passiert meistens mit persönlichen Texten und Gedichten, die sie vertonen – mal auf Deutsch, mal auf Englisch; - manchmal rutscht da aber plötzlich auch eine Passage von Johann Wolfgang Goethe oder Wolf Biermann in den verzerrten Gitarrensound. So etwa, wenn sie Goethes „Wandrers Nachtlied“ vertonen, bei dem sie die Verzweiflung über die unvermeidliche Sterblichkeit herausschreien. Oder wenn sie in einem Song, der einen unbarmherzigen grausamen Gott anprangert, Zeilen aus Goethes religionskritischer Sturm-und-Drang-Hymne „Prometheus“ einfließen lassen. Allerdings kann es bei Manic Depression textlich auch ganz bodenständig bluesig zugehen, wenn sie ziemlich verbittert einen Tag besingen, an dem einfach alles schiefläuft, eben den „day of bullshit“. Eines ist klar: Manic Depression will nicht nur für gute Laune sorgen...

Die Tinitussis (Bild: Köller)
Die Tinitussis (Bild: Köller)

Frech-fröhlicher geht es bei der Mädels-Rock-Band „Tinitussis“ zu. Die vier Frauen aus zwei Generationen ziehen mit ihren teils provozierenden, aber auch einfühlsam-eindringlichen deutschen Texten ihr Publikum in den Bann. Sie selbst bezeichnen sich als „ein Trüppchen, das keinen Anspruch an Perfektion, sondern einfach Freude an Musik hat“. Man darf gespannt sein, ob sie auch diesmal ihren Auftritt mit dem inzwischen schon legendären „F... dich ins Knie, du alter Macho“ eröffnen werden.

dive by wire haben gerade ihre neue CD veröffentlicht
dive by wire haben gerade ihre neue CD veröffentlicht

Musikalische Virtuosität kann man „dive by wire“ bescheinigen. Sie präsentieren fein durcharrangierten Rock-Funk-Indi-Sound, der inzwischen auch auf ihrer ersten CD käuflich zu erwerben ist. Sie selbst sagen über ihre Musik: „Anders als gewohnt, soll sich die Musik bei uns selbst bestimmen, soll andere zum Eintauchen verführen. Tief hinab soll es gehen, hinein in eine Welt eingängiger Melodien, experimenteller und zugleich direkter Gitarren, tiefgängiger Bassläufe und dynamischer Drums. Geleitet und begleitet von einer starken Frauenstimme, bleibt dem Zuhörer dabei keine andere Wahl, als sich auf die komplexe musikalische Erfahrung einzulassen, der sich "dive by wire" verschrieben haben.“

Wie gesagt: Man darf gespannt sein...

 

Termin: Freitag, 11. Januar

in der Kulturkneipe Cottage, Herzogstraße 58 in Bottrop

Einlass: 19:30 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr.

Eintritt: 5 € Abendkasse, 3 € im Vorverkauf in Bottrop: bei Handarbeiten Drache, im Musikforum und im Cottage selbst.