Fachveranstaltung zu Problemkeimen

Am Mittwoch, 12. Juni 2013, findet eine Veranstaltung für Fachkräfte sämtlicher stationärer Altenpflegeeinrichtungen in Bottrop zum Themenkomplex multiresistenter Problemkeime statt. Eingeladen dazu sind die Pflegedienstleitungen und Hygienebeauftragte sowie weitere Fachkräfte der stationären Pflegeeinrichtungen Bottrops. Die Veranstaltung findet im Gesundheitsamt, Raum 110, 1. Etage statt und beginnt im 14 Uhr.Die Veranstaltung wird vom im Jahr 2011 gegründeten MRSA-Netzwerk BOGINET organisiert und durchgeführt. Ziel ist, auf kommunaler Ebene unter anderem die Zusammenarbeit der Altenpflegeeinrichtungen, der drei Bottroper Krankenhäuser und der niedergelassenen Ärzte zu optimieren. Inhaltlich wird es insbesondere um das Vorgehen beziehungsweise den Umgang mit Problemkeimen im stationären Altenpflegebereich und die Informationsweitergabe zwischen Krankenhaus, Altenheim und niedergelassenen Ärzten gehen.

Problemkeime stellen unverändert ein Problem des medizinischen und pflegerischen Versorgungsbereiches dar: Bakterien, die Krankheiten auslösen können, sind weit verbreitet. Sie können aufgrund verschiedener Ursachen resistent gegen mehrere Antibiotika werden. Solche Multiresistenten Erreger, wie das Bakterium MRSA, verursachen in der Bundesrepublik nach Schätzungen des Bundesministeriums für Gesundheit etwa 500.000 Infektionen. Diese Infektionen können sowohl außerhalb als auch innerhalb von Gesundheitseinrichtungen erworben werden. Häufig treten sie in Zusammenhang mit medizinischen oder pflegerischen Maßnahmen auf.

Wegen der Antibiotikaresistenz kann es bei schwierigen Krankheitsverläufen auch zu lebensbedrohlichen Problemen kommen. Die Ursachen hierfür liegen auch in inkonsequenter Hygiene, dem häufigen und manchmal ungezielten Einsatz von Antibiotika sowie in der Zunahme von begünstigenden Risikofaktoren bei Patienten. Die niedrigen Infektionsraten in Skandinavien und den Niederlanden bestätigen, dass durch eine koordinierte Zusammenarbeit aller Akteure des Gesundheitswesens diese Problemkeime bekämpft werden können. Nach Meinung von Experten können etwa 25 Prozent dieser Infektionen verhindert werden.

"Nicht alle Infektionen mit Problemkeimen können verhindert werden. Die kooperative Zusammenarbeit aller am medizinischen und pflegerischen Versorgungssystem arbeitenden Bottroper Akteure ist aber in der Lage eine Weiterverbreitung von Problemerregern zu reduzieren", sagt der Leiter des Gesundheitsamtes Dr. Christian Marga. "Das Gesundheitsamt als Moderator des Netzwerkes koordiniert die vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Bottroper Akteure um gemeinsam die Weiterverbreitung von Problemkeimen zu minimieren."

Zum Bottroper Netzwerk gehören bislang Vertreter folgender Einrichtungen:
- Ärztekammer Westfalen-Lippe
- Ärzteverein Bottrop e. V.
- Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe
- Katholische Kliniken Emscher Lippe /Betriebsteil St. Antonius-Krankenhaus Kirchhellen
- Knappschaftskrankenhaus Bottrop
- Marienhospital Bottrop
- Stadt Bottrop: Gesundheitsamt und Berufsfeuerwehr