Hamburg zu stark für tapfere Piraten

4:9 klingt deftig, ist es auch! Leider konnten tapfer kämpfende JC 66 Piraten dieses Ergebniss zu gunsten des Hamburger JT am Samstag in der 1. Judo Bundesliga nicht verhindern. "Doch einen Vorwurf kann ich niemanden machen. Die Jungs haben alle mit viel Herz gekämpft und sich gegen den Favoriten gewehrt. Auch unsere Taktik hätte aufgehen können. Ein zwei schiefgelaufene Kämpfe werfen dann alles über den Haufen.", ist Trainer Sven Helbing zwar enttäuscht, gleichzeitig aber auch stolz auf seine Kämpfer.

Alles startete nach dem Einmarsch der Piraten noch so gut. Nach dem einkalkulierten 0:1 Rückstand, den der starke Hamburger Münsterberg -81kg gegen den etarmäßigen 73-er Marcel Gosens einfuhr, konnte Marc Kühlkamp -73kg mit einem schönen Ippon den Ausgleich erkämpfen. "Da dachten wir alle, es läuft in die richtige Richtung. Diesen Punkt hatten wir Marc zwar zugetraut, ihn aber nicht zwingend erwartet.", war Teammanager Volker Tapper da noch zuversichtlich. Nach einer erneuten Führung der Hamburger glich Aaron Hildebrand -90kg erneut aus. 2:2. Die nächsten beiden Kämpfe sollten dann die Weichen Richtung Sieg stellen, denn mit Michael Korrel und Kalala Ngoy traten Punktegaranten auf die Botroper Tatami. Michael Korrel stellte sich eine Gewichtsklasse höher, -100kg dem Kampf und Kalala Ngoy sorgte schon auf der Waage für überraschte Hamburger Gesichter, denn er nahm für diesen Kampftag 6kg ab und startete in der leichtesten Gewichtsklasse -60kg. Doch gerade diese beiden Kämpfe gingen knapp und teils umstritten an die Hamburger, was natürlich den Kampfplan der Piraten auf den Kopf stellte. "Eine knappe Niederlage zur Pause wäre für uns akzeptabel gewesen, ein 2:5 aufzuholen, war an diesem Tag aber nicht möglich gewesen.", so Trainer Sven Helbing. Manager und Hallensprecher Volker Tapper bedankte sich nach den Kämpfen bei den vielen Zuschauern, die trotz des recht frühzeitig entschiedenen Kampfes für ordentlich Stimmung sorgten und die Bemühungen der Heimmannschaft mit viel Applaus belohnten. Diese Bemühungen reichten jedoch nur noch für zwei Punkte durch Michael Korrel diesmal -90kg und Kalala Ngoy -60kg sowie einem erneut starken Kampf und Unentschieden durch Marc Kühlkamp -73kg gegen Willi Wittermann. Damit stand das Endergebniss von 4:9 fest. Und fest steht auch, dass sich die JC Piraten im September wohl mit den Playdowns anfreunden müssen. Denn am letzten Kampftag am 13.07. müssen die Mannen um Sven Helbing noch nach Potsdam. "Dort zu gewinnen wird eine sehr schwere Aufgabe. Und selbst wenn das gelänge, müssten wir noch auf Schützenhilfe von den Frankfurtern hoffen, die dann hoch gegen Witten gewinnen müssten.", weiß Volker Tapper. Und weiter: "Der Modus der 1. Judo Bundesliga läßt leider kein Mittelfeld zu. Entweder gehts in die Playoffs oder die Playdowns. Der Druck ist sehr groß. Man kann und soll darüber diskutieren, genau wie über die neuen Regelauslegungen, das bringt Dynamik in die Sportart. Doch wie auch immer die Randbedingungen sind, unsere Aufgabe ist, attraktives und anspruchsvolles Judo zu zeigen und das in tolle, für ein breites Publikum interessante Veranstaltungen einzubetten. Daran werden wir weiter arbeiten, um Judo mit Eventcharakter bieten zu können." Darin inbegriffen sollen auch die Frauen sein, deren Reglement nächstes Jahr dem der Männer angepasst wird und die am vergangenen Samstag in Brandenburg einen Sieg und eine Niederlage erkämpften. 4:3 hieß es gegen NRW Rivalen Witten und 1:6 gegen den mehrfachen Deutschen Mannschaftsmeister Brandenburg. Damit rückt zwar die erträumte Finalrunde zu Hause in Bottrop in einige Ferne, jedoch ist ein weiterer Schritt Richtung Playoff gelungen. Und dort könnte dann eventuell die erste Bundesligamedaille für ein Bottroper Team winken. Nun winkt für die Männer am 13.07. erstmal die Reise nach Potsdam zum UJKC. Im Sinne des angesprochenen Eventcharakters möchten die Teamverantwortlichen die Möglichkeit der Mitfahrt in einem Fanbus anbieten. Dort können die Fans zusammen mit dem Team nach Potsdam reisen, das Schloss Sancoussi besuchen, die Piraten beim Kampf unterstützen und auf dem Rückweg vielleicht doch noch die Playoff Teilnahme feiern. Wer Interesse daran hat, sollte sich bei den Vereinsverantwortlichen melden.

 

Infos zum Verein, der Liga und Interessantes zum JC 66 gibts unter: www.jc66.de

 

Text: Sven Helbing, JC 66