Stadtverwaltung will Stadtmarketing neu aufstellen

Mit dem Wirtschaftsförderungsausschuss am kommenden Dienstag, 16. Juli 2013, beginnen die politischen Beratungen um die zukünftige Organisation des Stadtmarketing in Bottrop. Die endgültige Entscheidung wird der Rat am 24. September treffen. Beraten wird über eine Vorlage der Verwaltung, nach der die Gesellschaft für Stadtmarketing Bottrop (GSB) zum Ende des Jahres aufgelöst werden soll.

Hintergrund ist der Beschluss des Rates im Zuge der Haushaltkonsolidierung, den jährlichen Zuschuss für die GSB in Höhe von jährlich 80.000 Euro ab 2014 zu streichen. Dieser wurde zusätzlich zu der turnusmäßigen Abdeckung erbracht, den die Stadt als Gesellschafter der GSB zu tragen hatte.

Finanziell belastet war die GSB bereits schon vor dieser Entscheidung, da Gesellschafter aus der GSB ausgeschieden waren. Deren Anteile hätten entweder von neuen Gesellschaftern übernommen werden müssen oder man hätte auf anderem Wege eine Gegenfinanzierung sicherstellen müssen. Es konnten jedoch keine neuen Gesellschafter und damit private Financiers gefunden werden. Der GSB wäre somit zur Konsolidierung nur übrig geblieben den Michaelismarkt und den Weihnachtsmarkt ersatzlos zu streichen.

Die Verwaltung hat durchkalkuliert, unter welchen Bedingungen das Stadtmarketing rekommunalisiert werden könnte. Das Ergebnis ist, dass zwar Aufgaben der GSB wieder zurück auf die Stadt übertragen werden können, die Stadt aber keine Kostenersparnis hat, wenn sämtliche Leistungen der GSB von der Stadtvewaltung übernommen würden. Aus diesem Grunde schlägt die Verwaltung der Politik nun vor, den Bereich Tourismus zu streichen und den Betrieb des Touristinfo-Büros in der Osterfelder Straße aufzugeben. Angebote wie Fahrten in andere Städte oder der Verkauf von Souvenirs würden damit entfallen oder von privaten Anbietern aufgegriffen und übernommen werden müssen.

Im Gegenzug sind diesem Vorschlag zufolge aber alle Veranstaltungen wie der Pferdemarkt, der Weihnachtsmarkt, der Michaelismarkt, das Stadtfest und die Extraschicht gesichert. Diese sollen in Zukunft vom Kulturamt der Stadt übernommen werden. Die verbliebenen Gesellschafter der GSB, wie die Volksbank Kirchhellen und RWW, sollen als zukünftige Sponsoren gewonnen werden, um konkrete Veranstaltungsprojekte zu unterstützen.

Das Gesamtpaket erbringt dem städtischen Haushalt eine Ersparnis von 95.000 Euro jährlich. Der befristete Vertrag der Geschäftsführung wird nicht verlängert, ansonsten soll es betriebsbedingte Kündigungen aber nicht geben. Die Mitarbeiter sollen im Kulturamt angesiedelt und dort zukünftig für die Organisation der Veranstaltungen zuständig sein (3,5 Stellen) oder an anderer Stelle in der Verwaltung unterkommen (2 Stellen). Dort sollen sie im Rahmen der Personalfluktuation ausscheidende Mitarbeiter der Stadt ersetzen.