13 Meter lang und zwei Meter ist er breit, der Erntedank-Teppich in Ebel

"Erntedank in Ebel" - das ist mittlerweile über Bottrops Stadtgrenzen hinaus ein fester Begiff. Bereits zum achten Mal gestalten Ebeler Frauen zum Fest einen Teppich, der den gesamten Mittelgang des Kirchengebäudes St. Matthias einnimmt. 13 Meter lang und zwei Meter breit ist das Kunstwerk Material: Alles, was die Natur hergibt.

Schon Tage vorher sammeln die Frauen unermüdlich. Tannenzapfen, Mais, Kastanien und Eicheln, rote Maulbeeren, schwarzen Holunder, Hagebutten, Bucheckern und, und, und. In allen Farben des Herbstes entsteht sodann ein Bodenbelag, wie ihn kein Teppichhändler schöner präsentieren könnte."„Zuvor einigen wir uns natürlich auf ein bestimmtes Thema", erklärt Christa Ostgathe, Leiterin des Bürgerladens Ebel und Mitorganisatorin der Aktion. "Lasst die Kinder zu mir kommen" ist diesmal das Motto.

Lisa Hagenberg liefert stets den groben Entwurf für die Arbeit, doch wie bei jedem Kunstwerk kommen Schliff und Feinheiten erst während des Schaffens. Und da sind alle Frauen um Kreativität und Phantasie gefragt. Obwohl der Teppich als Überraschung präsentiert werden soll, lassen es sich einige Ebeler nicht nehmen, "ganz zufällig" vorbeizuschauen. "Das ist toll, welche Ideen die Frauen entwickeln und mit welchem Eifer sie Tage lang auf dem Boden knien, um Körner an Körner, Hülsenfrüchte an Hülsenfrüchte zu legen", freut sich Nachbarin Elsbeth Klug.

Nach vier Tagen Arbeit schmerzt der Rücken und in den Beinen spürt man den Muskelkater, aber egal: Das Produkt kann sich immer sehen lassen. So sehr, dass die St. Matthias-Kirche in Ebel mittlerweile zur Erntedank-Zeit von Reisebussen angefahren wird – nicht zuletzt auch wegen des leckeren selbstgebackenen Kuchens, der nebenan gereicht wird. Längst ist der Erntedank-Teppich kein rein katholisches Projekt mehr. Frauen aller Konfessionen beteiligen sich an der Arbeit. "Praktische Ökumene", freuen sich die Beteiligten.

Am Sonntag, dem 29. September, wird der Teppich während der 11 Uhr-Messe eingesegnet. Er kann zwei Wochen lang täglich von 14 bis 18 Uhr besichtigt werden. Größere Gruppen möchten sich bitte anmelden unter Tel: 0 20 41 / 6 48 89 oder 0 20 41 / 7 76 21 21. Unter Umständen können auch Sondertermine vereinbart werden.