Konzert „gegen das Vergessen“ am 9. November

Ein „Chansonkonzert gegen das Vergessen“ präsentiert die Künstlerin Maegie Koreen am 9. November im Kammerkonzertsaal des Kulturzentrums August Everding. 75 Jahre nach der so genannten „Kristallnacht“ erinnert Koreen an das Leben der jüdischen Künstlerinnen Annemarie Hase und Stella Kadmon. Das Konzert mit Vlad Kalina am Klavier beginnt um 19 Uhr. Karten sind zum Preis von 15 Euro (ermäßigt 10 Euro) im Kulturzentrum, Böckenhoffstraße 12-14, oder unter der Telefonnummer 70 33 08 erhältlich. Annemarie Hase, in den 1920er-Jahren unter anderem bekannt als Hauptdarstellerin in Revuen von Friedrich Hollaender und als Mitglied des Berliner Kabarett-Ensembles „Katakombe“ emigrierte 1936 nach London und arbeitete dort bei der BBC. Stella Kadmon, die in Wien 1931 im Souterrain des Wiener „Café Prückel“ mit ihrer Kleinkunstbühne „Der liebe Augustin“ ein buntes Programm mit Chansons, Sketschen und Parodien dargeboten hatte, floh 1938 nach Palästina und gründete in Tel Aviv die Kleinkunstbühne „Papillion“.

Maegie Koreen ist eine profunde Kennerin und Interpretin der Chansonkultur. Sie singt und erzählt die Geschichten der Menschen, die besondere Perlen der Kleinkunst geschaffen und kreiert haben. Mit der Konzertreihe “Chanson-Café Europa - zwischen Heimat und Exil” hat Maegie Koreen ein Erinnerungsprojekt gegen das Vergessen dieser Kunst initiiert „Erschreckende Wissenslücken tun sich heute auf, wenn nach den Werken der Künstlerinnen und Künstler gefragt wird, die während des NS-Regimes in die Emigration oder in Lager gezwungen und umgebracht worden sind“, so die Künstlerin. Doch „nur wenn die Chansons der Verfolgten auch aufgeführt und gesungen werden, können wir die Verpflichtung der Erinnerung über unsere Gesten hinaus wirklich erfüllen“.