Bottrop und Merseburg können auf 25 Jahre Städtepartnerschaft zurück blicken

Die Städte Bottrop und Merseburg können auf 25 Jahre Städtepartnerschaft zurückblicken. Die Städtepartnerschaft wurde am 10. März 1989 durch den damaligen Merseburger Bürgermeister Heinz Wagner und den Bottroper Oberbürgermeister a. D., Kurt Schmitz, unterschrieben. Beide Städte haben die silberne Partnerschaft mit Höhen und Tiefen gemeistert, haben voneinander gelernt und unterstützten sich in schwierigen Zeiten. Vor allem nach der deutschen Wiedervereinigung ging es zunächst um Aufbauhilfe. Bottrop unterstützte Merseburg sowohl sachkundig im Rahmen von Erfahrungsaustauschen als auch finanziell. Rund 1,7 Mio. D-Mark wurden 1990 von der nordrhein-westfälischen Regierung und 480.000 D-Mark seitens der Stadt Bottrop für Maßnahmen zur Erhaltung der Bausubstanz, für dringende Reparaturen an Häusern und Straßen, für humanitäre Hilfe und zur Verbesserung der stadtwirtschaftlichen Leistungen bereitgestellt.

Enorm wichtig für Merseburg waren zu Beginn der Partnerschaft die Erfahrungsaustausche mit Bottrop in allen Bereichen. So reisten beispielsweise Handwerkerdelegationen, Mediziner oder Lehrer nach Merseburg, um dort neueste Entwicklungen umzusetzen. Vor allem beim Verwaltungsaufbau sowie bei der Gründung von Vereinen gab es enorme Hilfe. Beispielhaft sind die Sanierung des Hauses der AWO am Neumarkt, die Hilfe beim Hochwasser 2004 und die Hilfe bei der Gründung des Kreissportbundes. Der Kreissportbund Saalekreis e.V. und die Bottroper Sportjugend pflegen seit 1995 ihre Partnerschaft, stellen ihre Städte und Region vor und tragen sportliche Vergleichskämpfe in verschiedenen Sportarten aus.

Die Teilnahme am Malerplenair aller Merseburger Partnerstädte 1993 in Merseburg, die Städtepartnerkonferenz im Bildungszentrum Rossmarkt 2002, die Stadtumbaukonferenz 2006 in Merseburg, die Konferenz "Gemeinsam seit 1957" zum Thema Städtepartnerschaften 2008 im Haus Rossmarkt, die Vorstellung des Projektes "Twins 2010" im Jahre 2007 in Bottrop, die IBA-Stadtumbau-Konferenz 2010 im Ständehaus, Buchlesungen in der Stadtbibliothek "Walter Bauer", das Treffen der Künstlergemeinschaft, die Organisation von Ausstellungen - unter anderem im Studienkreis Merseburg oder in der Willi-Sitte-Galerie - und die zahlreichen Treffen der Kleingärtner, der Sportler, der Künstler und des DRK sind wunderbare Beispiele für gelebte Partnerschaft.

Mit der Zeit haben sich Vereinspartnerschaften entwickelt, die bis heute existieren. Der "Freundeskreis zur Förderung der Städtepartnerschaften der Stadt Bottrop" organisiert Reisen in die Bottroper Partnerstädte - darunter Merseburg - und bringt Bürgerinnen und Bürger somit die Kultur Merseburgs näher. Auch in diesem Jahr reist eine Bottroper Delegation mit rund 45 Personen für ein verlängertes Wochenende zum Merseburger Schlossfest. Ziel der Merseburger Stadtverwaltung ist es noch, mit der Stadt Bottrop eine Schulpartnerschaft ins Leben zu rufen, damit auch die Jüngsten an der Partnerschaftsarbeit teil haben und sie lebendig machen. Weiterer Austausch auf kommunaler Ebene ist geplant: Im Rahmen des Projektes "InnovationCity" soll ein vertiefter Erfahrungsaustausch stattfinden.