Schicksal der verunglückten Bergleute bewegt auch Bottrop

Das schwere Grubenunglück in der türkischen Stadt Soma hat nach offiziellen Zahlen 301 Bergleuten das Leben gekostet. Am vergangenen Samstag wurde laut Medienberichten die Suche nach Überlebenden eingestellt. Das Unglück gilt als opferreichstes in der Geschichte des türkischen Bergbaus. Vor dem Hintergrund, dass viele türkischstämmige Landsleute in Bottrop beschäftigt sind, viele von ihnen unter Tage, hat Oberbürgermeister Bernd Tischler ihnen sein Beileid und sein Mitgefühl ausgesprochen und sich in einem offenen Brief an die vier Bottroper Moscheevereine gewand.

"Meine Gedanken sind bei denen von Ihnen, die Angehörige, Freunde oder Bekannte bei diesem Unglück verloren haben", so der Oberbürgermeister. "Ich wünsche ihnen Kraft für diese schwere Zeit." Gerade in Bottrop gehe das Schicksal der verunglückten Bergleute und Ihrer Familien den Menschen aufgrund der langen Bergbaugeschichte besonders nah. Viele Bürgerinnen und Bürger wüssten um die Gefahren der Arbeit unter Tage und die Ängste um Ehemänner, Väter und Söhne. "Viele von Ihnen, Ihre Eltern oder Großeltern sind seinerzeit aus ihrer türkischen Heimat nach Bottrop gekommen, um im Bergbau zu arbeiten. Der Bergbau hat so eine Brücke zwischen Bottrop und der Türkei geschlagen, durch die wir uns in diesen Tagen besonders eng mit den Menschen in Soma verbunden fühlen."