Die letzten Chancen müssen genutzt werden

Viele Chancen bleiben den Piraten des JC 66 nicht mehr, um dem ungeliebten Playdown zu entgehen. Mit Hamburg am kommenden Wochenende und Potsdam am 05.07. im heimischen Hafen verbleiben noch zwei Gelegenheiten, Punkte zu erkämpfen und sich somit fürs Viertelfinale der Deutschen Meisterschaftsrunde zu qualifizieren. Bereits die Hamburger werden sich am Samstag als aktueller Tabellenführer der 1. Bundesliga Nordgruppe als harter Brocken erweisen weiß auch Männertrainer Sven Helbing: „Hamburg hat einen unglaublich breiten Kader und kann den ein oder anderen Ausfall besser kompensieren als jedes andere Team. Wir müssen dort mit Teamgeist, starkem Willen und mehr als 100 Prozent antreten, um punkten zu können.“

Ob die jungen wilden Eigengewächse des JC 66 dem Druck standhalten können, wird sich zeigen, unterstützt werden sie jedenfalls wieder von internationalen Spitzenkämpfern. Welche aus dem Kader das sein werden, wird im Vorfeld natürlich noch nicht preisgegeben, da sich der Gegner so wenig wie möglich auf die Aufstellung vorbereiten können soll. „Wir werden alle verfügbaren Kräfte bündeln, um unser Saisonziel, den Klassenerhalt zu erreichen.“, weiß auch JC Präsident Roland Assmann und Manager Volker Tapper ergänzt: „Es ist schon logistisch eine Herausforderung, alle Athleten zusammenzubekommen, denn die Verbände nehmen leider sehr wenig Rücksicht auf das Ligageschehen. Es müssen alle Gewichtsklassen schlagkräftig besetzt werden und das möglichst doppelt, denn laut Reglement müssen zur Pause drei Kämpfer ausgewechselt werden. Die Organisation kostet schon viel Kraft und Zeit und dann haben wir noch nicht einmal gekämpft.“

 

„Die Bundesliga ist das Schaufenster unseres Sports“

 

Die Bottroper Piraten versuchen bereits seit langem mit Erfolg, die Judobundesliga in das Bottroper Sportgeschehen zu integrieren, werden dabei über das Frauen- und das Männerteam öffentlich anerkannt, organisieren die Bundesliga als sportliches und kulturelles Event und dienen als Zuschauermagnet. In der deutschen Judolandschaft engagieren sich neben den Bottropern eine Hand voll anderer Vereine, darunter Leipzig und Rüsselsheim für eine Steigerung der Attraktivität der Sportart, werden dabei aber leider oft vom Verband im Stich gelassen. „Die Bundesliga ist das Schaufenster unseres Sports. Nur darüber können wir Judo für Zuschauer interessant machen. Einen gesamten Wettkampf im Einzelbereich von morgens 8.00 Uhr bis 19.00 Uhr am Abend wird sich kaum ein Laie antun. Noch dazu treffen hier unsere Nachwuchskämpfer auf international erfolgreiche Stars, können sich mit denen messen und sich so entwickeln. Wo haben sie sonst einmal die Möglichkeit dazu? Leider behandelt man unsere Bemühungen von Seiten des DJB eher sehr stiefmütterlich und macht es uns schwer, unsere Athleten einsetzen zu können, da der Wettkampfkalender nicht auf die Bundesligasaison abgestimmt wird.“, ärgert sich Trainer Sven Helbing über die verpuffenden Bemühungen. Ob also die Judo Bundesliga ein Zukunftsmodell ist oder nicht, hängt neben dem Engagement der Vereine, Kämpfer und der Zuschauerresonanz auch vom Verband ab. „Wir werden unseren Teil dazu beitragen.“, verspricht Manager Tapper und blickt damit bereits auch vorwärts Richtung Heimkampf am 05.07. gegen Potsdam.

Der Heimathafen Dieter Renz Halle muss rappelvoll werden“

 

Denn egal, wie der Kampf gegen Hamburg am Samstag ausgeht, der letzte Heimkampf der Vorrunde am 05.07. gegen den Gast aus Potsdam soll noch einmal ein Highlight werden. Die Begegnung mit dem langjährigen Nordprimus wird aus aktuellem Anlass wegen des Fußball WM Achtelfinales an diesem Tag extra um eine Stunde nach vorn verschoben. Start in der Dieter Renz Halle ist dann um 16.00 Uhr. „Um dort zu bestehen und die letzte Chance auf Punkte zu nutzen, brauchen wir dringend die Unterstützung der Zuschauer. Der Heimathafen muss rappelvoll werden. Wir wollen Potsdam schon einen unvergesslichen Empfang bieten und die Dynamik nutzen, um den Gegner zu beeindrucken.“, freut sich Helbing bereits auf das Vorrundenfinale. Vor heimischem Publikum drängen dann auch wieder die jungen Eigengewächse, wie Hamsat Isaev, Jan Tefett und Stefan Urselmann auf die Tatami. Bottroper Jungs, wie Dennis Lanfermann, Kai Kaziur, Valid Edilov und Käpt´n Dominik Gosens stehen ebenfalls in den Startlöchern. Das anzuschauen und die Bottroper anzufeuern sollte sich lohnen, denn eins versprechen die Piraten immer: volle Kraft voraus und 100 Prozent Einsatz.